Albiez - Orgel

 

Am 25. September 1976 wurde die große Hauptorgel in St. Moriz von Bischof Dr. Georg Moser und dem damaligen Moriz-Pfarrer Alfons Werner geweiht. Seitdem erklingt sie in unverändert eindrucksvoller und einfühlsamer Weise in Gottesdiensten und Konzerten. Das herrliche Instrument ging mittlerweile buchstäblich „durch viele Finger“ – von den Kirchenmusiker/inn/en an St.Moirz über Orgelschüler/inn/ en, Student/inn/en und Organist/ inn/en aus ganz Europa, ja sogar der halben Welt.

Vor allem aber ist die Orgel, die vom Lindauer Orgelbaumeister Winfried Albiez (+ 1984) gebaut wurde, verbunden mit dem Namen unseres früheren Organisten, Kirchenmusikers, Direktors und Professors Bernhard Ader, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 10. Mal jährt.

Seiner begeisternden und mühevollen Arbeit, seinem Weitblick und seiner „hartnäckigen Diplomatie“ haben wir es wohl zu verdanken, dass in unserer ehrwürdigen und weit über Rottenburg hinaus bekannten Stiftskirche ein herrliches Instrument steht, das klanglich und optisch der Würde dieses sakralen Raumes angemessen ist.

Schon seit 1364 ist von Orgeln in St.Moriz die Rede. Damals noch am Lettner (Eingang zum Chorraum) positioniert, bekam die Orgel nach dem Abriss des Lettners 1736 ihren Standort auf der „Männervorbühne“ über dem Hauptportal, wo auch die späteren Orgeln blieben.

Im Zuge der großen Restauration der Moriz-Kirche anfangs der 70er Jahre wurde auch die Orgelfrage in Angriff genommen. Die alte, immer wieder umgebaute und reparaturanfällige, elektropneumatische Orgel, die zudem klanglich und spieltechnisch nicht befriedigte, sollte einem neuen Instrument weichen, das auch die neuen architektonischen Gegebenheiten der Kirche nach der großen Restauration berücksichtigte (z.B. asymetrische Westfassade mit freigelegter und neu gestalteter Fensterrose, freigelegte Wand- und Deckenfresken, Platz für Chöre u.v.m.).

Umso höher ist es zu bewerten, dass den damals an der Planung und am Bau Hauptbeteiligter Pfarrer Alfons Werner, Peter Nagel (2. KGR - Vorsitzender) mit Ausschuss, Bernhard Ader und Orgelbauer Winfried Albiez dieser „krönende Abschluss“, wie es in der Festschrift zur Orgelweihe hieß, unter den heiklen baulichen und finanziellen Gegebenheiten in so wirklich „herausragender“ Weise gelungen ist.

Möge unsere „Königin der Instrumente“ in St. Moriz mit ihren 48 Registern, den ca. 3000 Pfeifen aller Größen und Klangfarben, nicht nur ein Symbol für das „harmonische Zusammenspiel vieler Einzelner“ sein, sondern v.a. weiterhin viele Gläubige und Suchende in unserer Kirche berühren und das Lob Gottes unserer Moriz-Gemeinde im Singen und Hören bei vielen Gottesdiensten und Konzerten verstärken!

Artikel aus dem aktuell Nr 39, anlässlich des "30-igsten Geburtstags" der Hauptorgel in St. Moriz am 25. September 2006