Mission und Entwicklung
Aufgabenbeschreibung:
Der Ausschuss sieht es als seine Aufgabe an, das missionarische Engagement der Gemeinde zu fördern und eine lebendige Verbindung zur Weltkirche zu pflegen. Dabei setzt der Ausschuss in Abstimmung mit dem Kirchengemeinderat folgende Schwerpunkte:
- Die weltkirchliche Verbundenheit zu pflegen durch Information der Gemeinde, solidarische Initiativen und durch Gebetsgemeinschaft.
- Die Förderung der Projekte Torpa und Ashankur in Indien.
In Ashankur
gibt es ein wirksames Entwicklungsprogramm, wo Frauen im ländlichen Raum Hilfe zur Selbsthilfe erhalten. Dieses Projekt wird von der Morizgemeinde seit 2004 finanziell unterstützt.
Torpa
ist ein Förderprogramm für Frauen und Kinder mit den Schwerpunkten Kinderförderung, berufliche Bildung, Frauenförderung und landwirtschaftliche Entwicklung. Auch dieses Projekt wird von der Morizgemeinde seit 2 Jahren unterstützt. - Weitere Initiativen des Ausschusses dienen in der Gemeinde, der Stadt und nicht zuletzt in den Schulen der Bewusstseinsbildung für soziale Gerechtigkeit und globale Entwicklungsverantwortung.
Leitung und Kontakt:
Wolfgang Donus
Bogen 1 in 72108 Rottenburg
Telefon: 07472/ 22649
Ulrike Steger (Stellvertreterin)
Brigitte Farger (für den Kirchengemeinderat)
Pfarramt
stmoriz.rottenburg@drs.de
Spendenkonto:
Kath. Kirchenpflege St Moriz
IBAN: DE14 6039 1310 0420 0540 06,
BIC: GENODES1VBH
Verwendungszweck: Missionsprojekte von St. Moriz in Indien
Aktuelles:
- Ein Sebastian Blau Nachmittag
Da der Termin vom 12. 3. krankheitsbedingt abgesagt werden musste, findet die Veranstaltung nun
am Sonntag, den 18.6.23, 14.30 Uhr im Morizgemeindehaus statt.
Es gibt Kaffee und Kuchen und in den Pausen Livemusik.
Dazu laden wir herzlich ein.
Wir freuen uns sehr, dass Herr Peter Nagel sich bereit erklärt hat, für uns einen Sebastian Blau Nachmittag zu veranstalten und aus den Werken des Rottenburgers Dr. Josef Eberle mit dem Künsternamen Sebastian Blau zu rezitieren.
Josef Eberle, dessen Laufbahn als Buchhändler begann, arbeitete danach als Lektor und Redakteur beim Süddeutschen Rundfunk, wurde aber 1933 aus politischen Gründen entlassen. Als freier Schriftsteller erhielt er danach ein Schreib – und Veröffentlichverbot. Schwere Jahre mit Haft im KZ Heuberg und mit großen Sorgen um seine jüdische Frau folgten.
Nach dem Krieg gründete er die Stuttgarter Zeitung. Er bekam die Ehrendoktorwürde der Uni Tübingen und eines Professors. Die Zeitschrift ZEIT nannte ihn den gebildesten deutschen Journalisten.
Seine Gedichte sind längst Klassiker und insbesondere den Rottenburgern gut bekannt. Nicht zu Unrecht wird er Schwabens großer Mundartdichter genannt. Seine gesammelten Gedichte kann man auch einen wahren „ Schwobespiagel „ nennen.
Aus diesem Fundus zitiert Peter Nagel. Er ist einer der bekanntesten und gesuchtesten Kenner des Werks von Sebastian Blau und wird uns ganz sicher besinnliche und vergnügliche Stunden bereiten.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Wir bitten aber um Spenden, -
mit denen wir die Arbeit
in den beiden Missionsprojekten Torpa und Ashankur in Indien fördern und diese Arbeit ist sehr wichtig:Es ist leider kaum bekannt,
aber es gibt immer noch Kindersklavenarbeit in Indien wenn auch nicht in so großem Umfang wie noch vor wenigen Jahren:Kinder unter 14 Jahren werden zu einem Hungerlohn in Steinbrüchen beschäftigt.
Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass sogar Fußgängerzonen in deutschen Städten mit Steinen aus den Brüchen belegt wurden, in denen Kinder beschäftigt wurden. Sie wurde nicht nur schlecht entlohnt, sondern auf Grund der schweren körperlichen Arbeit wurde auch ihre Gesundheit zugrunde gerichtet.Kinder teils unter 10 Jahren wurden von Drückergruppen
ihren Eltern, die sie kaum ernähren konnten, abgeschwatzt mit dem Versprechen, ihnen den Lohn zukommen zu lassen. Vom Lohn haben die Eltern nie etwas gesehen und die Kinder wurden in Nähstuben gefangen gehalten, in denen sie essen und schlafen mußten.In einer Reihe von Dörfern gibt es die Tradition des Teppichknüpfens.
Auch da wurden und werden Kinder, auch unter 10 Jahren, zu einem Hungerlohn beschäftigt.Schließlich arbeiteten und arbeiten Kinder in Großstadthaushalten
gegen ein minimales Entgelt – oft nur gegen Mahlzeiten. Auch diese Kinder wurden von Drückergruppen ihren Eltern abgeschwatzt.Alle diese Kinder können nicht zur Schule gehen und haben deswegen auch später eine Chance auf dem Arbeitsmarkt.
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Aber es gibt inzwischen mehrere Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben,
diese Kinder zu befreien und die damit erfolgreich sind. Die Schwestern in Torpa und Ashankur arbeiten mit diesen Gruppen zusammen.Das wirksamste Mittel, damit die Kinder gar nicht erst verschleppt werden, ist die Arbeit der Schwestern in den Entwicklungsprojekten:
Das fängt an mit den Selbsthilfegruppen der Frauen,
die zu Beginn der Projektarbeit gegründet wurden und von denen immer neue entstehen. In diesen von den Schwestern ins Leben gerufenen Gruppengeht es um:
soziale und rechtliche Fragen, insbesondere auch Frauenrechte
Schaffung der Lebensgrundlagen der Familie
Überwachung der Schulpflicht der Kinder
Verhinderung der Kindersklavenarbeit
Verhinderung des Mädchen- und Frauenhandels
Bewusstseinbildung
Gesundheits – und Hygienevorsorge
Dorfentwicklung in Gemeinschaftsarbeit
Kleinkreditwesen
Aufbau von Heimarbeit und Kleinunternehmen
Landwirtschaftliche Projekte
Alphabetisierung
Schmuck- und Dekoherstellung
Zu all diesen Punkten beraten die Schwestern.Dazu kommt:
Förderung der Kinder
Gründung und Leitung von Kindergärten und Kinderhorten
Ergänzungsunterricht zur Förderung der Schulreife der Kinder durch geschulte Jugendliche in den Dörfern
Gründung und Führung von Schulen in den DörfernAusbildungen der Mädchen
Näherinnenkurse, Modedesign
Krankenpflegekurse
Erzieherinnenkurse
ComputerkurseLandwirtschaftliche Projekte
Ackerbau – Bewässerung – Biopestizide
Brunnenbau
Nutztierzucht
Kurkumanbau und Verarbeitung und Vertrieb
Bambusprogramm
Lacprogramm
Anlage von Gemüse – und Blumengärten
Getreideanbau
Champignonzucht
Nahrungsmittelverarbeitung und Vermarktung -
Nutzen für die Menschen
Diese Projekte führen dazu, daß die Menschen ein selbstbewußtes, freies Leben in Selbstachtung und Würde führen können. Sie stellen eine wichtige Hilfe zur Selbsthilfe dar. Sie sind ein starkes Mittel gegen die Auswüchse wie die oben dargestellte Kindersklavenarbeit.
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Die Führung und Leitung der Projekte
Die Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu sind die Gründer und Leiter der Projeke. Sie sind von der indischen Gesellschaft anerkannt und werden teilweise auch gefördert.Dennoch bleiben ihnen hohe Kosten, die sie mithilfe von Spenden abdecken müssen.
Dazu brauchen wir Ihre Hilfe.
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Kurzinformation zum Ashankurprojekt Schlaglichter zur Situation Frauen sind in Indien zwar rechtlich gleichgestellt; im Alltag sind sie, vor allem im ländlichen Bereich, auf vielerlei Weise benachteiligt. Über 50% der Frauen können weder lesen noch schreiben. Etwa 90% haben keinerlei Ausbildung. Ihr Einkommen beziehen sie fast ausschließlich aus primitiver landwirt-schaftlicher Arbeit. Da die meisten Frauen zu den „Landlosen“ zählen und die Gegend sehr regenarm ist, haben sie ohne Hilfe von Außen keine Chance, der Armut zu entrinnen. Erschwerend kommt hinzu, dass Frauen häufig zu Opfern der „Männerherrschaft“ und von sog. „Kredithaien“ werden. Hilfe zur Selbsthilfe Das Förderprogramm „Ashankur“ (Same der Hoffnung), das im ländlichen Raum von Westindien durchgeführt wird, wurde von den Jesuiten initiiert. Die Leitung wurde den Schwestern des „Sacred Heart“-Ordens übertragen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen zwei Schwerpunkte:
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Sr.Daphne Sequeira rscj hat in Zusammenarbeit mit den Jesuiten das Ashankurprojekt aufgebaut und ist seit Jahren die Leiterin des Projekts. Sie ist unsere Ansprechpartnerin. Wenn sie auf dem Weg nach Rom ist, besucht sie uns alle zwei bis drei Jahre in Rottenburg um uns über die neuesten Entwicklungen zu informieren. |
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Das Bild zeigt eine der vielen Selbsthilfegruppen, in denen sich die Frauen der 22 Dörfer zusammengeschlossen haben. Sie stützen sich gegenseitig, verwalten die Kleinkredite, die sie für die wirtschaftliche Entwicklung benötigen und werden für das weitere Vorgehen beraten. |
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Im Schulungszentrum von Ashankur nehmen die Frauen an mehrtägigen Kursen und Ausbildungsprogrammen teil. Z. B. Ausbildungen zur Krankenpflegerin, zur Näherin, zur Computerfachkraft oder einer Befähigung zum Lebensmittelanbau. Inderinnen – und seien sie noch so arm – ziehen sich gerne schön und farbig an. |
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Die Ausbildung zur Näherin ist daher sehr begehrt. Sie ermöglicht den jungen Frauen, etwas für sich zu tun und schafft gleichzeitig die Voraussetzung einen Arbeitsplatz in einem Textilbetrieb zu bekommen. |
Kurzinformationen zum Projekt Torpa |
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Was ist Torpa? Torpa ist ein Förderprogramm für Frauen und Kinder in 40 Dörfern in Indien. Es erreicht ca. 2000 Frauen, ca. 250 junge Mädchen und ca. 2800 Kinder. Es wurde von Jesuiten initiiert und den Schwestern des „Sacred Heart“ Ordens übertragen. Es steht unter der Leitung von Schwester Daphne Sequeira, die zuvor das Projekt Ashankur betreute. Wo liegt Torpa? Das Projekt liegt im Bundesstaat Jharkhand im Nordosten Indiens. Jharkhand gehört zu den 6 ärmsten Bundesstaaten Indiens. Die 40 Dörfer gehören zu den Bezirken Rania und Torpa. Es handelt sich überwiegend um ein Waldgebiet, in dem es kaum eine zivilisierte Infrastruktur gibt, also keine Straßen, keine Elektrizität und keine ordnungsgemäße Wasserversorgung. Das Gebiet ist von Adivasis besiedelt, also der indischen Urbevölkerung. Die Adivasis sind keine Hindus, sie hängen vielmehr einer Art Naturreligion an. Es fehlt ihnen an Bildung und Kenntnissen über die wirtschaftliche Nutzung insbesondere des eigentlich fruchtbaren Landes und sie haben kaum Anteil an den zivilisatorischen Errungenschaften Indiens. |
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Vier Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit |
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(1) Förderung der Kinder Schwerpunkte sind die Einrichtung von Kindergärten, die Aushilfe bei häufigem Unterrichtsausfall in staatlichen Schulen und die Einrichtung von Förderunterricht sowie die Weiterbildung von Lehrern. Im Jahre 2013 wurde im Hauptzentrum ein Modellkindergarten eingerichtet. 100 Kinder waren im Hort angemeldet und weitere 190 in den anderen Bereichen. Auch in den Dörfern sind Kinderhorte entstanden und ca. 1.500 Kinder im Alter von 3-6 Jahren haben davon profitiert. Da in diesen Gebieten vielfach die Schule ausfällt – 2013 haben die staatlichen Lehrer vier Monate gestreikt – haben die eigenen Lehrer des Projekts zeitweise den Unterricht übernommen, teilweise sogar ausschließlich. Außerdem haben einige gebildete Jugendliche die Lehrkräfte unterstützt. Diese Initiative wurde von der Bevölkerung besonders positiv aufgenommen. 1050 Kinder vom 2. bis 8. Schuljahr erhielten in den Dörfern Förderunterricht. Hier geht es darum, die Kinder in ihrer Entwicklung weiterzubringen und insbesondere sie schulfähig zu machen und zu erhalten. Da die Eltern der Kinder vielfach selbst keine Schulbildung erhalten haben, gefährdet die Bildungsarmut der Eltern auch die Entwicklung der Kinder, weil die Eltern diese nicht im erforderlichen Umfang unterstützen können, z.B. bei den Hausaufgaben. Das macht diesen zusätzlichen Förderunterricht so eminent wichtig. Er wird durch sogenannte Animateure durchgeführt. |
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(2)Berufliche Bildung Ausbildung zu Näherinnen, Modedesignerinnen, Erzieherinnen und Computerkurse werden in diesem Bereich gefördert. Während des Jahres 2013 wurden 55 Mädchen zu Modedesignerinnen ausgebildet, was teilweise nicht einfach war, weil einige von ihnen die Schule nicht beendet hatten bzw. nicht schreiben und lesen konnten. Dennoch haben sie das Ausbildungsziel erreicht. Start in die Selbstständigkeit 25 Mädchen haben nach Beendigung der Ausbildung Nähmaschinen bei der Regierung beantragt. Einige haben sich selbstständig gemacht und ein Geschäft eröffnet. Des Weiteren haben 27 Mädchen eine Computerausbildung erhalten, wozu auch ein Englischkurs gehörte. Schließlich wurde die Ausbildung von 24 jungen Frauen zu Erzieherinnen fortgesetzt. (3) Förderung der Frauen Schwerpunkte sind die Bildung von Selbsthilfegruppen in den Dörfern und Unterstützung von landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten. 2500 Frauen haben sich in 133 Selbsthilfegruppen in 30 Dörfern organisiert. Hier geht es um soziale Entwicklungen, Lebensunterhalt aber auch um die Vermeidung von Menschen- insbesondere Frauenhandel. In verschiedenen Programmen wurde Saatgut für Getreide, Gemüse und Blumen verteilt, die Frauen durch die Landwirtschaftstrainer beraten, Gemüse- und Blumengärten angelegt und die Ernte überwacht. Die Programme waren erfolgreich, sogar die Blumenhaltung gelang. Außerdem haben die Landwirtschaftstrainer die Frauen über Tierhaltung aufgeklärt und auch Impfungen der Nutztiere durchgeführt. Ein ganz wichtiges Thema ist auch der Kampf für die Anerkennung der Rolle der Frauen in der indischen Gesellschaft und gegen die Gräueltaten gegen Frauen. Dazu gab es im Februar 2013 Aktionstage, an denen Mädchen und Frauen teilnahmen. |
Frauen im Computerkurs |
(4) Lac-Anbau Hier erfolgt die Mitarbeit an einem von der Regierung geförderten Projekt zum Lac-Anbau. Lac ist ein Naturstoff, der als Lack und Dichtstoff verwendet wird. 60 % von Indiens Gummilac-Anbau erfolgt in Jharkhand. Vor 20 Jahren wurde Lac in diesem Gebiet in großem Umfang angebaut, aber dann wegen Mangel an erforderlichen Kenntnissen und Ausbeutung durch Fremde eingestellt. Nun hat die Landesregierung die Organisation zur Mitwirkung an einem neuen Lac-Programm eingeladen. Mit Hilfe des technischen Hilfswerks hat man nun dieses Programm in 20 Dörfern in Selbsthilfegruppen begonnen. Man brauchte zwei Monate, um die Pflanzen anzuschauen, die Familien zur Mitarbeit zu motivieren und sie zu möglichst geeigneten Standorte zu bringen. Viele Bauern haben nun Lac auf ca. 1000 Bäume geimpft und erzielen gute Ergebnisse. Die obigen Zahlen stammen aus dem Jahresbericht 2013 |
![]() Lac Behandlung/ Prozessierung ![]() Handarbeiten aus Lac |
Was bringen diese Entwicklungsprojeke den Menschen?
Das Projekt fördert
vernünftige, ökologische Grundlagen für eine gute wirtschaftliche Entwicklung in diesem Gebiet. Es bietet Kindern und Frauen Bildung und Ausbildung. Sie entwickeln ein stärkeres Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Sie erfahren Anerkennung, die ihnen die indische Gesellschaft ansonsten verweigert. Außerdem ist das für die Frauen dieser indischen Urbevölkerung ein Weg aus der Armut heraus. Das gilt auch für das Ashankurprojekt.
Die besondere Leistung von Schwester Daphne
besteht darin, den indischen Staat zur finanziellen Förderung der Entwicklungsprojekte zu veranlassen.
Dennoch bleiben viele Aufgaben übrig,
die vom Staat nicht gefördert werden, die staatliche Hilfe nicht ausreicht oder nicht ankommt (Korruption).
Schwester Daphne ist deshalb sehr dankbar,
dass wir uns für dieses Projekt engagieren und bittet um Unterstützung.
Der Missionsausschuss